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Monatsandacht


Monatsandacht September 2014

Monatsspruch für September:

Sei getrost und unverzagt, fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken! (1. Chr. 22,13)

ProfilChristianFerberLiebe Leserin, lieber Leser,
„jeder Weg beginnt mit einem ersten Schritt“, sagt schon die volkstümliche Weisheit.

Und trotzdem. Wer von uns hätte angesichts großer, neuer Aufgaben, vor die er oder sie gestellt wird, nicht auch schon mal ein unangenehmes Magengrummeln gehabt: „Schaffe ich das? Ist das nicht eine Nummer zu groß für mich?“ Anlässe dafür können ganz verschieden sein, etwa die bevorstehende Geburt des ersten Kindes, der Karriereaufstieg in der Firma mit größerer Verantwortung oder die Mathearbeit, die vor mir wie eine unüberwindliche Wand zu stehen scheint.

Eine ähnlich große Aufgabe hatte auch König Salomo zu bewältigen zu Zeiten, als Israel noch ein stolzes Königreich im Nahen Osten war. Er sollte nichts weniger als Gott einen prächtigen Tempel in Jerusalem bauen. Und in diese Situation hinein erhält er von seinem Vater David die Aufmunterung, die uns als Monatsspruch begegnet: „Sei getrost und unverzagt“, so sagt David, „und fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken!“

Solche Worte tun gut. Ein Vater, der seinem Sohn Mut macht und ihm den Rücken stärkt. Und dann legt er los, Salomo, und baut Gott diesen wunderbaren Tempel auf dem Tempelberg zu Jerusalem. Wir wachsen an den Aufgaben, die wir zu bewältigen haben. Sie sind nicht nur mögliche Orte des Scheiterns – das sicher auch, nicht umsonst fürchten wir uns davor. Vor allen Dingen aber sind sie Krisenmomente. Und ´Krisis` meint entsprechend der altgriechischen Herkunft und Bedeutung: Es sind Momente der Entscheidung. Sie sind wie Probiersteine in unserem Leben, an denen sich zeigt, welche Haltung wir zum Leben einnehmen: Lasse ich die Angst die Überhand gewinnen in meinem Leben und ziehe mich zurück oder stelle ich mich der Situation tapfer und im wachen Bewusstsein der bestehenden Risiken?

Ja, Mut tut gut. Wer hätte ihn nicht gern! „Doch die Verhältnisse“, so möchte man Bert Brecht an dieser Stelle zitieren, „sie sind nicht so!“ Manchmal fehlt er einfach – der Mut, das Zutrauen in die eigenen Kräfte.

Andacht_Postkarte Und dann fällt mein Blick auf eine Postkarte.
Ein Kind schiebt emsig und beschäftigt und ganz in sich und seine Aufgabe versunken seine blaue Schubkarre. Es schiebt einfach, voller Vertrauen und Zuversicht. Es wägt nicht stundenlang Pro und Contra ab. Und es fragt auch nicht, wie weit wohl seine Kräfte und Fähigkeiten reichen werden. Es probiert das einfach aus. Und das gefällt mir und ist vielleicht Ansporn zugleich – wie sagt Jesus: „Werdet wie die Kinder!“ – und er meint damit trotz ihrer großen Verletzlichkeit ihr bisweilen großes Vertrauen ins Leben. Und nennt uns nicht auch der Apostel Paulus im Römerbrief „Gottes Kinder“? Was kann mir eigentlich passieren, wenn ich etwas wage?! Sicher, ich kann scheitern. Aber selbst wenn das passiert, dann kann ich doch immer noch sagen: „Ich hab es wenigstens versucht!“

Vielleicht kann ja dieser Sommer für uns zu einem Moment werden, wo wir etwas wagen, was wir schon lange aus Zaudern und Zögern nicht getan haben. Nehmen wir doch, sinnbildlich gesprochen, die Schubkarre in die Hand und schieben getrost drauf los. Und lassen wir uns dabei inspirieren von einem Wort, das Klaus Peter Hertzsch in einem Kirchenlied schreibt: „Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt! Er selbst kommt uns entgegen, die Zukunft ist sein Land. Wer aufbricht, der kann hoffen in Zeit und Ewigkeit. Die Tore stehen offen. Das Land ist hell und weit.“
Mut tut gut!

Es grüßt Sie herzlich ihr
Pfr. Dr. Christian Ferber

 


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Gott nahe zu sein
ist mein Glück.

Psalm 73,28